Aktuelles Januar 2021
ROYAL ENFIELD
Ich möchte gerne zum Ende einer Legende etwas schreiben und euch über ein so legänderes klasisches Motorrad informieren.
Ende einer Legende
Die Royal Enfield Bullet ist das älteste ununterbrochen gebaute Motorrad der Welt. Nach mehr als 80 Jahren bringt die neue Euro-5-Abgasnorm das Aus. Ein Nachruf auf
den britischen Motorradklassiker. Für mich ist ihr Erkennungsmerkmal immer ihr Sound. Das dunkle, kräftige Rumoren der Bullet. Mehr als zehn Zentimeter Zylinderhub legt der Kolben in dem
Einzylindermotor dieses Motorradklassikers der Marke Royal Enfield zurück. „Ein Motorrad kann nicht viertaktig, einzylindrig und langhubig genug sein“, so der Glaubenssatz der Enfield-Fahrer, die
ihrer Entschleunigungsmaschine deshalb auch gerne einen kürzeren Auspuff spendieren, damit der Motor besser und noch unverwechselbarer ausatmen kann. Die Royal Enfield Bullet (Kugel) ist das
älteste ununterbrochen gebaute Motorrad der Welt, seit 1932 gefertigt vom ältesten durchgehend produzierenden Motorradhersteller der Welt. Als 1902 die erste Harley-Davidson aus dem berühmten
Holzschuppen in Milwaukee geschoben wurde, hatte Royal Enfield bereits ein Jahr zuvor sein erstes Motorrad im englischen Redditch aus der Fabrik gerollt. Die
Firma war 1893 aus der Fusion einer Fahrradfabrik mit einer Waffenfabrik aus Enfield hervorgegangen. Aus dieser Zeit stammt auch der bis heute gültige Slogan der Marke: „Made like a gun“, was
soviel übersetzt bedeute hergestellt wie ein Gewehr.
Simple Lösungen statt Hightech
Die Bullet sieht immer noch aus wie ein Motorrad, das in den 1950ern aus der englischen Originalfabrik in den Midlands gerollt ist: Der Rahmen niedrig und schmal,
ruft die Bullet eine Ära in Erinnerung, in der Motorradfahrer noch schwarz unter den Fingernägeln waren und nicht Menübediener mit Joystickdaumen. Überall simple Lösungen statt Hightech, dickes
Stahlblech statt Carbon, große Schrauben und Rahmenrohre statt Titan, eine Vorderradlampe groß wie ein Suchscheinwerfer. Ihre Fangemeinde hat die Bullet unter all denjenigen, die den modernen
Zweirad-SUVs mit all ihrer überschüssigen Leistung und elektronischer Überversorgung nichts abgewinnen und sich freuen, noch selbst an ihrer Maschine herumschrauben zu können. Steigt man auf,
dreht am Gasgriff und tuckert los, sind der schnellen Vorwärtsbewegung der Bullet mit ihren 27 Pferdestärken allerdings enge Grenzen gesetzt. Ein 90er-Reiseschnitt ist ideal. Dafür
berichten aber nicht wenige derart entschleunigte Maschinisten, sie fühlten sich beim sonoren Viertaktklöppeln einer Bullet beim Dahingleiten mit jedem Kilometer an ein indisches
Meditationsmantra erinnert. Wie andere Traditionsmarken auch verwendet Royal Enfield ihr beachtliches Erbe bis heute bewusst als wichtigen Teil ihrer
Produktgeschichte. So gab es zwar wie auch bei den übrigen Modellen der Marke über die Jahre eine Modernisierung bei mechanischen Problemen, aber ohne beim Sound, Gefühl und Design Abstriche zu
machen. Verbesserungen müssten „alles, was man braucht, und nichts, was man nicht braucht“, liefern, betont Siddhartha Lal, der Boss der Mutterfirma Eicher, im Wirtschaftsmagazin „The
Economist“.
In England eingestellt, in Indien auf dem Vormarsch
Laut Gordon G. May, der die Geschichte von Royal Enfield zusammengetragen hat („Royal Enfield: The Legend Rides On“), war das Unternehmen bereits ein etablierter
Motorradhersteller, als die Bullet 1932 ihr Debüt feierte. Viel Chrom, volle Schutzbleche und der erdnussförmige Benzintank machten sie zu einer sportlichen Ergänzung in einer ziemlich
angestaubten Produktpalette. Die britische Armee nutzte die Motorräder im Zweiten Weltkrieg, später aber spielte vor allem das indische Militär eine Hauptrolle für die Langlebigkeit der Bullet.
1953 stieß Indiens Premier Jawaharlal Nehru die Entwicklung einer eigenen Fahrzeugherstellung an. Seit 1955 stellt Enfield India militärische und zivile Bullet-Modelle in Lizenz her. 1956 begann
die heutige Fabrik in Chennai mit der Produktion. Das folgende halbe Jahrhundert sah den Niedergang des britischen Motorradbauers Enfield, während Enfield India wuchs. 1962 endete die Herstellung
der Bullet in England, 1970 stellte Enfield dort die gesamte Produktion ein. In Indien dagegen fertigte Enfield weiter Bullets und exportierte sie sogar nach Europa. Doch auch in Indien ging es
dem Motorradhersteller lange nicht gut, bis er 1994 vom Firmenverbund Eicher Group gekauft wurde. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als „Gebrüder Eicher Traktorenbau“ im oberbayrischen
Forstern gegründet, erlitt die Firma 1992 einen ähnlichen Tod wie Royal Enfield in England. Doch auch Eicher überlebte in Indien. Seine Lastwagen und
Traktoren gehören bis heute wie die Bullets zum Straßenbild. In den 1990er und 2000er Jahren investierte Eicher in die Qualität der Motorräder. Der elektrische Starter wurde zuverlässiger,
Einspritzpumpen und Getriebe wurden überholt. Auch wurde viel in die Automation der Fertigung in den inzwischen drei Fabriken gesteckt. „Aber unser Slogan ,In Chennai von Hand gefertigt‘ stimmt
immer noch, beteuerte Eicher-Chef Lal vor ein paar Jahren in einem Interview mit der „New York Times“. „Wo Handarbeit sich lohnte und Wert ergab, haben wir daran festgehalten.“ Die Marke erlebte
eine grandiose Wiedergeburt. Der Verkauf wuchs von 310000 Einheiten 2006 auf mehr als 800000 Einheiten 2019. Royal Enfield profitierte wie kein anderer Hersteller vom aufkommenden
Freizeitmotorradmarkt in Indien. Und mittendrin immer noch die moderat modernisierte Bullet. Das ließ den Wert von Eicher Motors von ein paar Hundert Millionen Euro auf mehr als sieben Milliarden
Euro anwachsen. Können Millionen Inder falschliegen?
Die Euro-5-Norm bedeutet leider das Aus für die Bullet
Jetzt will Royal Enfield auch international wachsen. Mit ihrer Philosophie eines begrenzten Angebots aus preiswerten Geradeheraus-Motorrädern ohne komplizierte
Technik richtet man sich auch und gerade an junge Menschen in Europa und Amerika, die sich auf das Einfache zurückbesinnen. Deshalb hat man den 1600 Händlern in Indien in den vergangenen fünf
Jahren weitere 700 in aller Welt hinzugefügt. Enfields Ziel ist, künftig 20 Prozent seiner Produktion im Ausland abzusetzen. Doch neben Enduro, Roadster und
Cafe Racer im Sixties-Look ist die legendäre Bullet bei Royal Enfield von 2021 an nicht mehr mit von der Partie. Ab dem 1. Januar gelten mit der Euro-5-Norm verschärfte Abgasregeln für alle neu
zugelassenen Motorräder. Zum Abschied nach mehr als 80 Jahren gibt es in Europa noch eine auf 1000 Stück limitierte und längst ausverkaufte Sonderedition „Tribute Black“, eine Touringversion mit
handbemalten Zierstreifen und Packtaschen.
Mein persönliches Schlusswort
Es hat mir Spaß gemacht mich in die Geschichte von Royal Enfield einzulesen, genauso wie es mir Spaß gemacht hat mich in die Geschichte von Kreidler eingelesen zu
haben. Ich werde nun begeistert der Bullet von Royal Enfield am Straßenrand nachschauen, das Design und den Klang geniessen, wohlwissend dass es Enthusiasten gibt, die solche Legenden am Leben
erhalten werden. Wir Kreidler Freunde erleben diesen Mythos fast täglich und erhalten das, was seinerzeits das Beste an Technik darstellte und wir dieses in die heutige Zeit transportiert
haben. Ich hoffe darauf, das es auch nach unserem begrenzten Lebensdasein noch Enthusiasten geben wird, die solche technischen Errungenschaften weiter am Leben erhalten werden.
Es grüßt euch Oliver von
Aktuelles November 2020
Leider hat uns alle weiterhin das Coronavirus fest im Griff. Fast alle uns lieb gewordenen Zweitakttreffen wurden für dieses Jahr abgesagt.
Durch Krankheit konnten wir leider nicht zur Bike Week Faak am See nach Österreich reisen, die trotz des Virus in einem kleinen Rahmen mit unseren Harley Davidson Freunden statt gefunden hat.
Schön war es dennoch, dass wir im engsten Kreis doch immer aktiv waren, ob per Telefonkontakt oder ein Treffen auf privater Basis und in kleinem Rahmen. Wir freuen uns unsere Kreidler Freunde
hoffentlich 2021 gesund und munter wieder zu treffen. In diesem Jahr konnten wir unser Museum umgestalten, wie wir das geplant hatten. Wir tauchen nun in die Winterpause
ein und werden unseren Motorenbau weiter fortsetzen. Wir sehen da im Motorenbau nun auch ein Licht am Ende des Tunnels und werden uns darum kümmern die
Motoren, welche wir noch für unsere eigenen Kreidler Projekte benötigen über den Winter fertig zu stellen. Wir werden wieder kleinere oder größere Revidierungen an den Fahrzeugen
durchführen müssen, welche wir das Jahr über bewegt haben. Dieses Jahr haben wir wieder einiges in unserem Facebook Auftritt gepostet, wir finden dies eine schöne Erinnerung an die abgelaufene "
veränderte" Saison und das Kreidler Jahr 2020.
Aktuelles Juli 2020
Leider fanden und wie es auch ausschaut werden in diesem Jahr keinerlei Zweitakttreffen mehr statt finden. Das ist sehr schade, aber auch
verständlich. Die ganze Fangemeinde lebt von solchen Treffen und auch von der Kommunikation, wir vermissen das. Wir haben uns dieses Jahr weiteren Schrauberaktivitäten gewidmet und auch der
Kommunikation per Telefon soweit uns beruflich Zeit dazu blieb. Inzwischen sind kleinere Zusammenkünfte wieder möglich und wir sind da auch lokal aktiv dabei. Leider aber nicht so wie in normalen
Zeiten ohne Coronavirus. Zurzeit gestalten wir das Museum in kleinen Umfang um und widmen uns auch hier den kleinen Dingen, welche wir eigentlich schon länger aufgeschoben haben.
So wie es wohl nun ausschaut werden wir uns erst wieder auf größeren Veranstaltungen in 2021 treffen können. Da ist noch einige Zeit bis
dahin und wir sind sicher es wird 2020 die Saison der meisten Schrauberprojekte geben und wir sind auf die Ergebnisse schon sehr gespannt.
Aktuelles Oktober 2019
Wir hatten in diesem Jahr eine sehr schöne Kreidler-und Motorradsaison. Wir bedanken uns nochmals für die zahlreichen Pokale und
Anerkennungen für unsere Fahrzeugen bei den verschiedenen Treffen. Wir haben uns sehr gefreut über unsere Kreidler Freunde wieder zu treffen und über die vielen persönlichen neuen Kontakten und
Gespräche. Besonders sticht da immer hervor der große Zuspruch zu unserer Homepage. Wir werden nun langsam in die Winterpause eintauchen und werden uns wieder einigen Schrauberprojekten intensiver
widmen. Wir werden kleinere oder größere Revidierungen an den Fahrzeugen durchführen müssen, welche wir das Jahr über bewegt haben. Ebenso wollen wir einige Veränderungen in unserem Museum
durchführen. Dieses Jahr haben wir einiges in unserem Facebook Auftritt gepostet, wir finden dies eine schöne Erinnerung an die abgelaufene Saison und das tolle Kreidler Jahr
2019.
Aktuelles April 2019
Wir haben den Winter über zahlreiche Motoren revidiert und werden das Jahr 2019 über noch einige weitere Motoren revidieren. Wir werden die
Motoren revidieren, die wir noch für unsere zahlreiche Projekte benötigen und darüber hinaus noch einige Motoren für den Ersatzbedarf. Im Facebook haben wir dazu ab-und zu mal ein Bild
eingestellt.
Aktuelles Januar 2019
Wir sind immer wieder begeistert über das Deutsche Zweirad und NSU-Museum in Neckarsulm. Um die Zukunft dieses Museum ging es 2018 in einem
Beschluss des Gemeinderat. Über diesen Beschluss und die Konzeption/Ausrichtung dieses Museum für die Jahre 2018-2022 gibt es Unterlagen welche wir demnächst hier bereit stellen werden. Wir
freuen uns persönlich auf weitere schöne Jahre gemeinsam mit dem Museum und natürlich der Kreidler Werkssammlung die ja inzwischen eine eigene Ausstellungsfläche erhalten hat. Durch zahlreiche
Besuche von uns können wir auch inzwischen auf eine sehr schöne Bildersammlung schauen, welche wir auf unserer Homepage eingestellt haben.
Aktuelles Dezember 2018/Januar 2019
Im Schaufenster von Elektro-Winkelmann GmbH, Roßdörfer Str.15, 64287 Darmstadt ist eine Kreidler als Ausstellungsstück zu bestaunen. Das
Fahrzeug wird bei schönem Wetter regelmäßig als Stadt-und Lieferfahrzeug verwendet. Den Winter darf es nun im Schaufenster im Rampenlicht verbringen.
Aktuelles November 2018
Wir befinden uns nun in der Winterpause, suchen noch das eine oder andere fehlende Kreidlerteil und sind
fleißig am schrauben und tüffteln rund um unser Hobby.
Aktuelles 17.08.2018 + 18.08.2018
Kreidler Freunde Norden e.V. in 26506 Norden
Die Kreidler Freunde Norden e.V. hatten vom 17.+18.08.2018 in 26506 Norden zum inzwischen 20. Treffen an die Nordsee
eingeladen. Das Treffen für 50ccm+80ccm Fahrzeuge war eine tolle internationale Veranstaltung mit sehr vielen Zweitaktbegeisterten und entsprechend sehr vielen tollen Fahrzeugen, sogar aus
Dänemark waren Teilnehmer angereist. Wir haben uns dieses Jahr besonders gefreut an so einem rundem Jubiläum mit so vielen anderen Begeisterten dabei zu sein. Andrea hat für Ihre sehr
schöne Kreidler KM14 Schweizer Flory RS eine Pokalehrung für die "Beste
restaurierte Maschine" erhalten. Wir bedanken uns bei dem sehr fleissigen Veranstalterteam und an die Jury die es mit Sicherheit nicht leicht gehabt hat bei den Mengen an tollen
Fahrzeugen die besten und schönsten Fahrzeuge zu prämieren.
Wir haben bei einem doch noch schönen Sommertag am Sonntag den 22.07.2018 und einer wunderbaren tollen
29. Internationalen Veranstaltung mit vielen Zweitaktbegeisterten bei der 50ccm IG Enkenbach in der Pfalz in der Kategorie Sonderumbauten die Ehrung des schönsten
Umbau mit unserer Kreidler KM14 Schweizer Flory RS
erhalten. Wir
bedanken uns bei dem sehr fleissigen Veranstalterteam und an die Jury die es mit Sicherheit nicht leicht gehabt hat bei den Mengen an tollen Fahrzeugen die besten und schönsten Fahrzeuge
zu prämieren.
Wir haben bei einem herrlichen tollen Sommerwetter und einer wunderbaren internationalen Veranstaltung mit vielen Zweitaktbegeisterten bei den MOPED-FREUNDEN SCHÖNAU e.V. in der Kategorie Sonderumbauten den 1.Platz mit unserer
Kreidler Weltmeister RS belegt. Wir bedanken uns bei dem sehr
fleissigen Veranstalterteam und an das Publikum welche die Bikes in den verschiedenen Kategorien gewählt und prämiert haben.